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Sprach-Räume

In regelmäßig stattfindenden Lesungsveranstaltungen widmet sich der Kulturreferent dem Kulturerbe der Russlanddeutschen in der Gegenwartsliteratur und ihrem Literaturerbe in der Gegenwartskultur. Im Fokus stehen Werke von Autoren, die sich mit einzigartigen Motiven aus den Erfahrungswelten der Russlanddeutschen in vielfältigen interkulturellen und historischen Facetten befassen.

Erzwungener Sprachverlust, Tabuisierung in der Sowjetunion sowie fehlende Verbindungen in den deutschsprachigen Westen verursachten ein über Jahrzehnte schleichenden Stimmenverlust der Russlanddeutschen. Im Gegensatz zu Literaturen anderer Gruppen deutscher Aussiedler, insbesondere der Deutschen aus Rumänien fristeten Autoren sowie die Motive aus dem russlanddeutschen Spektrum ein nahezu unsichtbares Dasein. Sie bieten jedoch aus gegenwärtiger Perspektive eine einzigartige Melange von Kulturen und historischen sowie sozialen Zusammenhängen. Aktuell erkennt eine junge Generation von Autoren für sich diese spannenden Motive und verarbeitet sie breitenwirksam in ihren Werken. Dabei spielen zunehmend Fragestellungen nach Zugehörigkeit und Fremdheit oder transgenerationellen Traumabewältigung wichtige Rollen.