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Schaschlik mit Strudeln als „Soul Food“ der Russlanddeutschen

Workshop „Kochen und Schmausen auf Russlanddeutsch“ im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte

Üblicherweise werden in Museen Kochtöpfe in Vitrinen ausgestellt und Besucher werden über deren Benutzung informiert. Auch das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte geizt nicht mit interessanten Exponaten der Kochkultur. Am vergangenen Sonntag konnten sich jedoch zahlreiche Interessierte unter Anleitung erfahrener Köchinnen an der Zubereitung authentischer Gerichte der Russlanddeutschen beteiligen und das Ergebnis anschließend verkosten.

In Kooperation mit der Jugend der Evangelisch Freien Gemeinde Detmold Nord lud das Museum und der Kulturreferent für Russlanddeutsche zum populärwissenschaftlichen Koch- und Essnachmittag ein. Während in den Kochtöpfen wolgadeutsche Dampfstrudeln mit Kraut auf Hochtouren garten, führte Anna Flack, Mitarbeiterin an der Universität Osnabrück und Doktorandin, in das Thema der Kulinarik als soziologische Wissenschaftsdisziplin ein. Zurzeit promoviert sie zum Thema Esskultur der Russlanddeutschen im westsibirischen Barnaul. Die Wissenschaftlerin betonte vor mehrheitlich jugendlichen Publikum, dass für die Soziologie nicht so sehr Ursprünge einzelner Gerichte und Essgewohnheiten wesentlich seien, sondern die Motivation von Menschen bestimmte kulinarische Lebenspraktiken zu pflegen. Die Vorstellung von Kindheit und Heimat sind in der menschlichen Psychologie stark mit einander verknüpft. Somit rufen einprägsame Gerüche und Geschmäcker Assoziationen von harmonischer Behaglichkeit hervor. „Als ich klein war mochte ich den Borschtsch nicht besonders“, berichtet ein aus dem Ural stammender Besucher „aber heute erinnert mich der Geschmack dieses Gerichtes umso mehr an die unbeschwerte Kindheit. Den gibt es heute oft auf dem Tisch.“

 

Insbesondere bei migrierten Personen geben solche Assoziationen einen psychologischen Halt, und aus diesem Grund findet man auf dem Speiseplan der russlanddeutschen Spätaussiedler neben den üblichen Schnitzeln und Pizzen auch mal Schaschlik oder Dampfstrudel, die in diesem Zusammenhang getrost als „Soul Food“ der russlanddeutschen Spätaussiedler bezeichnet werden können, so die Wissenschaftlerin. In ihrem Wissen aber auch Intuition konnten sich junge Workshopteilnehmer im kulinarischen Quiz messen. Die Sieger erhielten eine Jahreskarte für das Museum, was zumindest einer Teilnehmerin den Anlass gab, sich dem Thema der Veranstaltung im Archiv und der Bibliothek des Museums näher zu widmen.

 

Die nächste Veranstaltung in der Reihe Kultur am Sonntag des Museums findet am 13. Mai 2018 unter dem Titel „Spiele typisch (Russland-)Deutsch“. Anlässlich des Internationalen Museumstages lädt das Museum am Muttertag Eltern und Kinder zum kostenlosen Besuch ein.



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Museum für
russlanddeutsche
Kulturgeschichte

Tel. 05231 92 16 90 0

Georgstraße 24
32756 Detmold


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Montag: Ruhetag
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Samstag: 11.00 Uhr - 17.00 Uhr
Sonntag: 15.00 Uhr – 18.00 Uhr
(nur am ersten Sonntag im Monat)

Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte


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