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Olga Martens: Wolgadeutsche und die Gebliebenen

Etwa die Hälfte aller Aussiedler kamen aus der ehemaligen Sowjetunion. Davon 935.0000 aus Kasachstan und 712.000 aus Russland. Viele Russlanddeutsche blieben aber in ihrer Heimat. Allein in der Russischen Föderation sind es noch rund 400.000. Zu ihnen zählt auch Olga Martens. Die studierte Germanistin mit wolgadeutschen Wurzeln ist Herausgeberin der Moskauer Deutschen Zeitung und stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbands der deutschen Kultur, der größten Selbstorganisation der Deutschen in Russland. In dieser Podcast-Folge spricht sie über die Gründe der Russlanddeutschen in Russland oder etwa Kasachstan zu bleiben, über die Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“, über ihre Kindheit in einem deutschen Dorf in Südsibirien und ihre Studienzeit in der kasachischen Steppe.

Hier können Sie sich diese Folge anhören

Edwin: Ira, warum ist Deine Familie 1992 von Kasachstan nach Deutschland ausgesiedelt?

Ira: Ich glaube, der wichtigste Grund – wie für alle Eltern – damals, war die Perspektive für die Kinder und die Sicherheit ihrer Kinder. Wenn das Land, in dem du lebst und wo du schon immer irgendwie als Deutscher bedroht warst, plötzlich zusammenbricht, dann hast du einfach Angst und bringst deine Familie in Sicherheit. Meine russlanddeutsche Familie hatte ja schon die Erfahrung gemacht, dass ein System sich stark verändert und das zum Nachteil auch für die Russlanddeutschen im Land, als Stalin an der Macht war und die Deutschen entrechtet und deportiert wurden. Diese Angst war immer noch da. Der andere wichtige Grund für meine Familie war: Ich komme aus einem Dorf in Nordkasachstan, dass zu 80 Prozent von Russlanddeutschen bewohnt war, die ab Anfang der 1980er nach Deutschland auswanderten. Anfang der 1990er waren kaum noch Russlanddeutsche da. Wenn dein ganzes Umfeld auswandert, dann überlegst du: Was ist der Grund zu bleiben?

Edwin: Sind denn alle aus eurem Dorf ausgesiedelt?

Ira: Unser Dorf, das waren ungefähr 300 Leute, heute leben dort noch fünf Menschen mit deutscher Abstammung. Es sind fast alle weg. Ich finde es spannend zu erfahren, warum manche russlanddeutschen Familien geblieben sind, obwohl sie die Möglichkeit hatten auszuwandern und wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen ist.

Edwin: Um genau das zu erfahren, sprechen wir heute mit Olga Martens, herzlich willkommen. Olga, warum bist du in Russland geblieben?

Olga Martens: Geblieben bin ich – um korrekt zu sein – in Kasachstan, weil ich nach meinem Studium dort lebte. Das hatte persönliche Gründe. Ich war zu der Zeit, als meine Eltern und Großeltern den Aufnahmebescheid bekommen haben, volljährig und hatte schon meine eigene Familie. Zweitens hatte ich eine Verpflichtung: Ich war sehr aktiv. Nachdem ich als Studentin das Deutsche Theater Temirtau kennengelernt und mehr über die Geschichte meines Volkes erfahren hatte, bin ich sofort in die gesellschaftliche Bewegung gegangen und habe da als Deutschlehrerin begonnen. Zum Auswanderpunkt war ich schon Leiterin des Jungendverbandes der Deutschen in Kasachstan und der Gebietsgesellschaft der Deutschen im Gebiet Kökschetau. Da gab es eine Menge Russlanddeutsche, ich konnte sie einfach nicht im Stich lassen.

Ira: 400.000 Russlanddeutsche beispielsweise leben immer noch in Russland. Was glaubst du, warum sie geblieben sind?

Olga Martens: Es gab viele Gründe. Zum Beispiel die Mischehen unter Russlanddeutschen und wenn da ein Familienteil nicht ausreisen möchte. Es gab auch politische Gründe. Wenn du in der kommunistischen Partei sehr aktiv und hoch warst, dann hast du auch nicht die Möglichkeit gehabt einzuwandern. Das fand ich sehr schade für unsere Leiter der Kolchosen und Sowchosen. Sie waren Vorbilder für das deutsche Volk. Ich kenne auch Leute, die einfach ideologisch nicht ausreisen wollten. Sie waren sehr von dem ganzen Russischen geprägt und wollten von der Gesellschaft einfach nicht Abschied nehmen. Es gab auch mehrere in meinem Freundeskreis, die zurückgekommen sind. Die konnten nicht ohne die russische Seele, die russischen Weiten leben.

Edwin: Was machte die Aussiedlung der Russlanddeutschen mit denen, die dageblieben sind?

Olga Martens: Das war und ist ein schwerer Schlag für diejenigen, die geblieben sind. Ich konnte das am Beispiel meines Heimatdorfes beobachten. Wenn auf einmal das halbe Dorf ausreist und es kommen neue Leute ins Dorf, dann fühlst du dich manchmal fremd in deinem eigenen Dorf. Weil du dich mit den Neuankömmlingen neu identifizieren musst. In meinem Dorf war es so, dass die neuen Leute, die gekommen sind, Deutsche aus Kasachstan waren. Trotzdem gab es heftige Auseinandersetzungen, weil anscheinend die Mentalität der Deutschen in Kasachstan und der Deutschen in Russland verschiedenen war.

Edwin: Ich finde diesen Aspekt sehr interessant. Oft wird von den Russlanddeutschen als einer Gruppe gesprochen. Dabei ist es eine sehr heterogene Gruppe, wenn wir den historischen Kontext betrachten. Das, was du jetzt sagst, ist eine weitere Ebene: Dass die Russlanddeutschen in Russland und die Russlanddeutschen in Kasachstan sich zum Teil auch als fremd wahrnehmen.

Bei meinen Reisen in Russland und Zentralasien habe ich leider oft sehr traurige Schicksale kennengelernt, besonders von älteren Menschen, die dageblieben sind und zum Teil sehr einsam leben. Wie geht es Senioren dort und wie kümmert man sich um sie?

Olga Martens: Ja, du sprichst auch ein wichtiges Thema an. Das ist auch eine Kategorie, die nicht ausreisen konnte: Einsame, ältere Leute, die meist nach der Trudarmee keine Kinder hatten und sich nicht auf den Weg gemacht haben. Viele von ihnen haben gesundheitliche Probleme und sind gerade jetzt ganz alleine. Sich um sie zu kümmern, ist auch eine Aufgabe der russlanddeutschen Institutionen und Organisationen vor Ort. Es gibt einen großen Bereich der sozialen Hilfen für solche alleinstehenden älteren Leute. Die bekommen auch Hilfen im Rahmen der Bundesrepublik Deutschland über die Begegnungszentren. 2020, wo die Pandemie schwere Auswirkungen in Russland hatte, hatten wir extra auch die Bundesregierung gebeten, geplante Hilfen umzuorientieren zu Gunsten älterer Menschen. Das hat man uns genehmigt.

Ira: Sind die Russlanddeutschen in den ehemaligen Ländern der Sowjetunion sichtbar? Fühlen sie sich als Russlanddeutsche und inwiefern engagieren sie sich sonst?

Olga Martens: Sie sind nicht so sichtbar, weil das Land so groß ist und es fast keine Kompaktsiedlungen mehr gibt. Es gibt Gebietsorganisationen, lokale Organisationen, Kulturzentren, Begegnungszentren, Geschäftszentren der Deutschen in Russland. In den kleineren Dörfern sind meist in den Schulen oder im Dorfklub Begegnungsstätten. Dort treffen sich die Älteren meist, um Deutsch zu sprechen und die Jüngeren, um Deutsch zu lernen. Oder man macht verschiedene Kulturprojekte und hat Kulturgruppen wie Sing- oder Tanzgruppen. Es gibt auch Jugendclubs, die sich zum Beispiel für die Erforschung ihrer Familiengeschichten interessieren. Es gibt genügend Möglichkeiten, um sich mit der Geschichte der Familie, des Volkes, zu beschäftigen.

Ira: Hat die Moskauer Deutsche Zeitung, die du mit herausgibst, als Leserzielgruppe auch Russlanddeutsche oder an wen richtet sich die Zeitung?

Olga Martens: Zum Teil sind es auch Russlanddeutsche, die Zeitung wurde ja auch von uns Russlanddeutschen gegründet. Wir hatten aber gleich am Anfang uns unsere Zielgruppe breiter angelegt, weil wir auch die Deutschen aus Deutschland erreichen und deutsche Geschäftsleute ansprechen wollten, die nach Russland kommen. Deswegen gibt es zwei Teile in der Zeitung. Ein Teil spricht die Deutschen an und bringt ihnen Russland näher, der zweite Teil spricht Russlanddeutsche an und bringt ihnen Deutschland näher.

Edwin: Die Moskauer Deutsche Zeitung und der Internationale Verband der deutschen Kultur haben vor drei Jahren eine Ausstellung ins Leben gerufen: „Das deutsche Wolgagebiet – Eine unvollendete Fotogeschichte“ , die Ende Januar im Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold eröffnet wurde. Worum geht es in dieser Ausstellung?

Olga Martens: Es geht um die Entstehung und den Abbruch der Territorialautonomie der Deutschen an der Wolga. Es beginnt 1918 und endet 1941. Das Besondere liegt darin, dass es keine wissenschaftlichen Forschungen sind, sondern Fotos und kurze Texte. Mit der Ausstellung drücken wir auch die Unvollendetheit dieser Geschichte aus. Wir haben klar definiert, dass mit dem roten Strich von Josef Stalin die Geschichte der Deutschen an der Wolga nicht zu Ende ist. Wir möchten deren Geschichte auch für die weiteren Generationen bewahren.

Ira: Du hast selbst wolgadeutsche Wurzeln. Was haben deine Großeltern von der Wolga und der Deportationszeit in den 1940ern erzählt?

Olga Martens: Von der Deportation wurde kaum was erzählt. Ich hatte eine glückliche Kindheit ohne jegliches Wissen von all dem, was unser Volk durchgemacht hat. Meine ersten Kenntnisse waren, nachdem ich 1987 in Temirtau beim deutschen Theater war und zum ersten Mal die Geschichte von der Bühne gesehen habe. Die Geschichte meines Volkes und so gesagt meiner Familie. Dann habe ich begonnen, Fragen zu stellen. Dann erst haben meine Großeltern etwas erzählt. Von ihrem Leben an der Wolga konnte man nur Gutes hören – natürlich, sie waren damals jung, hatten gut gelebt bis die zweite Hungernot ausbrach. Dann ist ein Teil meiner Familie nach Sibirien ausgewandert, weil da schon ein Teil der Familie ein deutsches Dorf gegründet hatte. Der zweite Teil der Familie wurde 1941 deportiert. Meine beste Erinnerung, dazu gibt es auch ein Bild in der Ausstellung, ist die mit den Wassermelonen, den Arbusen. In Kasachstan hatte man Wassermelonen mit großen LKWs in die Dörfer gebracht. Manchmal waren das unehrliche Händler, die haben nicht die guten Wassermelonen gebracht, sondern die für das Vieh. Da wurde der Großvater immer böse und hat sie weggeschmissen. Ich kannte vom Geschmack her aber nur diese und fand sie lecker. Mein Großvater hat immer gesagt: „Das sind keine Wassermelonen. Die richtigen Wassermelonen hatten wir bei uns in der Republik an der Wolga.“

Ira: Du hast in einem Interview gesagt, dass du diese Ausstellung auch für deine Familie machst. Was würden deine Großeltern sagen, wenn sie die Ausstellung in Detmold besuchen würden und was würden sie vielleicht insgesamt zu deinem Engagement sagen?

Olga Martens: Ich denke, der Großvater wäre sehr stolz auf mich. Er war auch immer stolz, auch als er erfuhr, dass ich nicht nach Deutschland auswandere wegen meiner gesellschaftlichen Tätigkeit in Kasachstan. Es tat ihm sehr, dass ich nicht mitgefahren bin. Er war aber auch stolz, weil ich mich unseren Landsleuten gewidmet hatte und ich fand das auch sehr wichtig für mich, nicht nur im Sinne meiner Familie, sondern für alle, die so gelitten haben. Das ist eine Pflicht für uns alle.

Edwin: Gibt es noch Menschen, die sich als Wolgadeutsche identifizieren, auch 80 Jahre nach Ende der deutschen Wolgarepublik?

Olga Martens: Ja. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich mich als Wolgadeutsche identifiziere. Ich bin sehr stark in Sibirien verwurzelt und in Kasachstan. Aber seelisch reißt es mich und einige von meinen Bekannten immer wieder in dieses Gebiet, weil es das Gebiet der Eltern war.

Edwin: Und ist des vielleicht auch unsere Muttersproch?

Olga Martens: Unsere Muttersproch ist des ach, aber die konnste net mehr so häufig auf den Straßen im Gebiet Saratov zum Beispiel hören. Aber auch viele, die kein Deutsch sprechen, identifizieren sich mit dem Gebiet, auch mit dem Deutschtum.

Edwin: Das Wolgadeutsche ist ein Mischdialekt, aus vielen mitteldeutschen Dialekten, vor allem Hessisch und Pfälzisch. Und das ist das, was Olga zu Hause in ihrer Familie gepflegt hat und was ich mit meinen Großeltern auch gesprochen haben. Konnst mol wos vunn dr‘ Kindhoit in deinem Torf verzähle? Du bist in Alexandrowka auf die Welt gekommen, einem deutschen Dorf im Gebiet Omsk.

Olga Martens: Das ist ein schönes Dorf zwischen der Steppe und den Kolki, kleinen Birkenwäldchen. Dorthin kamen 1893 zehn deutsche Familien, auch meine Vorfahren, und haben das Dorf gegründet. Es gehört zu den ältesten deutschen Dörfern in Sibirien. Ich bin dort aufgewachsen, auch mit der deutschen Sprache. Da es die Grenze zwischen Russland und Kasachstan ist, ist meine Familie bald nach Nordkasachstan ausgereist, weil da die Arbeitsverhältnisse besser waren und es „Neuland“ gab.

Ira: Alexandrowka hat auch einen kasachischen Namen, warum?

Olga Martens: Weil es ein Grenzgebiet ist und die Kasachen schon immer dort Siedlungen hatten, die heißen Aul. Es gab anscheinend eine kasachischen Siedlung in der Nähe. Es gab auch einen kleinen See, Koschkul. Deswegen waren wir alle aus Koschkul. Sehr lange dachte ich, dass Koschkul ein deutsches Wort ist.

Edwin: Du bist zum Studieren nach Kökschetau und nicht etwa nach Moskau, oder in das nahe gelegene Omsk – warum?

Olga Martens: Wegen der Pädagogen wahrscheinlich, nicht wegen der Hochschule an sich. Die Pädagogen waren ganz besonders, weil der ganze Lehrstuhl aus Absolventen von der ersten Fakultät für deutsche Philologie aus Novosibirsk bestand. Die Mehrzahl waren Studenten von Viktor Klein, den kannte jeder. Er war Germanistikdozent und Autor von mehreren Lehrbüchern für Deutsch als Muttersprache. Er hat viel dazu beigetragen, Deutsch wieder in die Schulen zu bringen.

Ira: Wie hast du die kasachische Kultur während deines Studiums erlebt?

Olga Martens: Am Lehrstuhl gab es nur Russlanddeutsche. Klar habe Kontakt zu Kasachen gehabt, auch viele meiner Freundinnen waren Kasachinnen. Insgesamt war ich fasziniert von der kasachischen Literatur, dem Nomadenvolk und insbesondere von den Frauen. In den Romanen von Abaj, Chokan Valichanov, Olzhas Suleimenov oder Muchtar Auesow war die Frau dargestellt als eine freie Person, die die ganze Steppe beherrscht.

Ira: Gibt es den Lehrstuhl noch?

Olga Martens: Der wurde vor ein, zwei Jahren wieder hergestellt. War zwischendurch geschlossen, als die Ausreisewelle zu heftig war. Dann gab es keine Studenten und Lehrenden mehr. Es war ja ein Lehrstuhl für deutsche Philologie, nicht einfach für Deutsch als Fremdsprache. Du hast da Grimmelshausen studiert zum Beispiel, und die ganze Palette der deutschen Literatur.

Edwin: Leider nimmt in Russland und Kasachstan Deutsch im Schulunterricht immer mehr ab und wird von anderen großen Sprachen in den Schatten gestellt. Das ist ja auch der Grund, warum so viele pädagogische Fakultäten schließen, bei denen Deutschlehrer ausgebildet werden.

Ira: Die meisten Russlanddeutschen haben Anfang der 1990er die ehemalige Sowjetunion verlassen. Hast du das Gefühl, man hat wieder mehr Interesse an der deutschen Kultur und daran auszuwandern?

Olga Martens: Ich unterschiede nicht, warum die Leute zu uns kommen. Ob sie ausreisen möchten oder bleiben. Wir sind als Organisation für alle da. Es gibt viele, die bleiben, es gibt aber auch viele, die sich entscheiden zu gehen – aus ganz verschiedenen Gründen. Auch in Bezug auf die Entwicklung des Landes. Die Entscheidungen werden ja immer schwer getroffen in den Familien. In meiner Familie wurde die Entscheidung getroffen zu gehen, als der Großvater verstanden hat, dass er nicht mehr zurück an die Wolga kann, dass man da nicht auf ihn wartet. Heute ist es so, dass viele über die Zukunft ihrer Kinder nachdenken und deswegen ist es wichtig, diese Leute in solchen Zeiten zu unterstützen. Egal, ob sie bleiben oder gehen.

Edwin: Wo siehst du dich in den nächsten zehn Jahren?

Olga Martens: Das ist eine schwierige Frage. Ich lebe ja die ganze Zeit in Russland und deswegen bin ich auch auf eine kurzfristige Planung eingestellt.

Ira: Was ist denn deine bewegendste Erinnerung an die Steppe?

Olga Martens: Ich bin ja auch ein Steppenkind. Die Steppe ist auch nicht wegzudenken, weil an der Wolga gab es ja auch mehrere Steppen und im Gebiet Omsk gab es auch Steppen. In Kasachstan waren die Steppen natürlich am schönsten. Wir konnten als Russlanddeutsche nicht mit unseren Eltern viel und weit reisen. Aber es gab Bibliothek und dort viele Geschichten vom Meer, auch Filme. Du hast das Meer aber niemals gesehen. Aber es gibt so ein Gras in der Steppe, kovyl, Federgras. Und wenn es viel von dem Gras gibt und wenn du phantasievoll bist, dann kannst du in der Steppe das Meer erblicken. Und das war für mich immer so eine Faszination: In die Steppe raus und da siehst du dieses Federgras und das Federgras ist so silbern und du hast das Gefühl, am Meer zu sein.

Die Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet – eine unvollendete Fotogeschichte“ wird seit dem 28. Januar im Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold gezeigt. Sobald die Corona-Auflagen es wieder ermöglichen, kann sie vor Ort besichtigt werden. Ein ausführlicheres Gespräch mit Olga Martens zu der Ausstellung ist hier als Video verfügbar.