Skip to main content

Vergessene Zivilisation

Kirchen der Wolgadeutschen

2012 unternahm Artjom Uffelmann eine fotografische Expedition ins historische Siedlungsgebiet der Wolgadeutschen. Dabei hielt ihre architektonischen Hinterlassenschaften auf belichteten Glasplatten fest. Der Mannheimer Fotograf arbeitet ausschließlich mit Mitteln der Ambrotypie, einem fotographischen Verfahren, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet war.

Zum Zeitpunkt als das fotografische Verfahren der Ambrotypie, in dem Glasplatten im nassen Kolodiumverfahren behandelt werden im Umlauf war, erreichte die deutsche Kulturinsel auf beiden Seiten der unteren Wolga ihre höchste Blüte. Architekturzeugnisse dieser Epoche waren die meist neogotischen Backsteinkirchen inmitten breitangelegter und in russischer Blockhausweise der Bauernhöfe bzw. Backsteineklektik der Kaufleute errichteter Kolonien dieser Siedler. Nach der Deportation 1941 verfielen die meisten Siedlungen. Als stumme Zeugen dieser Zivilisation sind an den vergangenen Wohnstätten nahezu ausschließlich nur noch die Kirchenruinen zu finden.

Der Fotograf Artjom Uffelmann hat wolgadeutsche Wurzeln, ist in Sibirien geboren und im Nordkaukasus aufgewachsen. Später siedelte er mit seiner Familie nach Deutschland aus und lebt in Mannheim. In seiner Photographischen Anstalt beschäftigt er sich mit historischen Techniken der Portrait- und Architekturfotografie.

Die Ausstellung „Vergessene Zivilisation - Kirchen der Wolgadeutschen“ ist über das Kulturreferat für Russlanddeutsche buchbar.