Die schönen Künste
Literatur
Russlanddeutsche Autoren haben die Qual der Wahl: Sie schreiben auf Deutsch oder auf Russisch oder in ihrer plattdeutschen Mundart - und manchmal sogar in zwei oder drei dieser Sprachen. Dominik Hollmann, Viktor Klein und Viktor Heinz waren z. B. solche dreisprachigen Autoren.
Auch an dem Inhalt kann man russlanddeutsche Literatur erkennen, nicht immer, aber oft.
Musik
Städtische Deutschen: Die Deutschen investierten viel Kraft und Arbeit in die Entwicklung oder gar die Gründung vieler Bereiche des russischen Musiklebens: zu nennen sind z. B. der Einfluss der Deutschen auf die Gründung und Entwicklung der russischen Konservatorien, Musiktheater, Musikwissenschaft und der Einfluss auf die Musik-Infrastruktur, besonders in St. Petersburg und Moskau.
Bildende Kunst
Sie sind in Deutschland kaum bekannt, aber in Russland noch heute sehr berühmt: 121 deutschstämmige Maler und Bildhauer wie z. B. Johann Gottfried Tannauer, Georg Christopher Grooth, Karl Brüllow und Peter Klodt von Jurgensburg. Sie haben alle in vorsowjetischer Zeit gearbeitet.
Das Besondere an ihrer Kunst ist, dass sie zwischen „Kulturen und Welten“ verläuft.
Architektur
Auch deutschstämmige Architekten haben dem Land ihren Stempel aufgedrückt. Besonders prägnant ist dies in St. Petersburg. Leionen beschreibt:
„Blickt man genauer auf die Geschichte der Stadt, so wird deutlich, in welch hohem Maße deutsche Architekten an der Errichtung und Gestaltung der Stadt über Jahrhunderte beteiligt waren. Die einen kamen aus Deutschland in die neue russische Hauptstadt, andere waren schon gebürtige Petersburger Deutsche. Es sind ca. 240 Namen deutscher Architekten zu zählen, die allein in St. Petersburg tätig waren“.
Theater
In den großen Städten Russlands waren Deutsche wesentlich daran beteiligt, das Theater aufzubauen und zu etablieren. So gründeten z. B. Pastor Johann Gregori, Lehrer G. Hübner, Orgelbauer Timofej Hasenkrug und Dr. Blumentrost das erste Hoftheater in Moskau.
Auf dem Land gab es keine etablierten Theater. Hier wurden, wie in anderen Ländern auch, oft gemeinsame Laienspiele erarbeitet und besonders zu Weihnachten und Ostern kleine Aufführungen veranstaltet. Die Regie übernahmen dann meist Lehrer oder Geistliche.