Spiegelbilder: Selbst- und Fremdwahrnehmungen der Russlanddeutschen in der Kulturszene
Datum: 24.-28. Februar 2025
Ort: Akademie am Tönsberg, Oerlinghausen
Anmeldung an:
Anmeldefrist: 17. Februar 2025
Kosten: 50,00 Euro
Die Teilnahme kann in NRW als Bildungsurlaub anerkannt werden – Anerkennungen in anderen Bundesländern (ausgenommen Bayern und Sachsen) sind in der Regel möglich, aber mit Vorlauf zu klären.
Unser Barcamp lädt dazu ein, das Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbildern kreativ und praxisnah zu erkunden. Mit Blick auf russlanddeutsche und postsowjetische Identitäten schaffen wir einen Raum für Austausch und Strategieentwicklung – von Biografiearbeit bis Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, Migrationsgeschichten und Identitäten in der deutschen Kulturlandschaft sichtbarer zu machen und nachhaltige Impulse für die Kulturszene zu setzen.
Veranstaltet von der Akademie am Tönsberg und dem Kulturreferat für Russlanddeutsche, verbindet das Barcamp Reflexion, Vernetzung und konkrete Ansätze, um gesellschaftliche Debatten und kreative Praxis zu stärken.
Zielgruppe
Das Barcamp richtet sich an kreative und aktivistische Akteur*innen in der Kulturszene, die sich mit Themen der Russlanddeutschen und der postsowjetischen Migration auseinandersetzen. Dabei sind alle Generationen angesprochen, auch um einen intergenerationalen Austausch explizit zu fördern.
Begriffsverständnis
Als russlanddeutsch verstehen wir in einer kulturhistorischen Hinsicht Erfahrungswelten deutscher Minderheit(-en) auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion und deren Migrationserfahrungen nach und Integrationserfahrungen in Deutschland. Unter „Russlanddeutsche“ verstehen wir auch Menschen mit eigener oder familiärer Migrationserfahrungen als (Spät-)Aussiedler*innen aus Regionen, die Teile der früheren Sowjetunion waren.
Postmigrantisch beschreibt eine Perspektive, die die Transformation von Gesellschaften nach erfolgter Migration in den Blick nimmt. Sie thematisiert die langfristigen Einflüsse von Migrationsbewegungen und stellt Fragen zu Identität, Zugehörigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe jenseits von Integrationsforderungen. Diese Sichtweise fordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit Mehrfachzugehörigkeiten, Identitätsverhandlungen und der Überwindung von gesellschaftlichen Schubladen.
Format Barcamp
Ein Barcamp ist ein offenes Veranstaltungsformat, bei dem die Agenda von den Teilnehmenden gestaltet wird. Anstelle eines starren Programms werden „Leerstellen“ bewusst eingebaut, die Raum für spontane Sessions und Diskussionen bieten. Zu Beginn der Veranstaltung werden gemeinsam die Themenvorschläge der Teilnehmer*innen gesammelt und in Form von „Sessions“ organisiert. Diese Sessions können Präsentationen, Diskussionsrunden oder Workshops umfassen und werden von den Teilnehmenden moderiert. Dieses Format schafft eine offene, dynamische Atmosphäre und ermöglicht den Austausch auf Augenhöhe.
Ziele des Barcamps
- Biografiearbeit und kreativen Prozesse: Einblick in Methoden der Biografiearbeit und Reflexion über ihre Bedeutung im Kulturbetrieb.
- Interkulturelle Perspektiven und Sichtbarkeit: Förderung eines interkulturellen Dialogs und Erhöhung der Sichtbarkeit von Migrationsgeschichten in der Gesellschaft
- Intergenerationale Betrachtungen und Kommunikation: Unterstützung in der Verständigung auch zwischen den Generationen und Betrachtung der unterschiedlichen biografischen Erfahrungen
- Öffentliche Wirksamkeit und Fördermöglichkeiten: Erarbeitung von Strategien zur Vermittlung der Thematik an ein breiteres Publikum sowie Diskussion von Fördermöglichkeiten und nachhaltiger Wirkung kreativer Projekte in diesem Kontext
Programm
Das Programm ist bewusst offen gestaltet, um den Teilnehmenden maximale Flexibilität zur Gestaltung eigener Sessions zu bieten. Neben den durch die Teilnehmenden eingebrachten Themen sind einige strukturierende Elemente vorgesehen:
- Eröffnungsrunde: Begrüßung und Einführung in das Thema, Vorstellung des Barcamp-Formats
- Themenfindung und Session-Planung: Die Teilnehmer*innen stellen ihre Themenideen vor. Gemeinsam werden die Sessions geplant.
- Session-Block I: Erste Arbeits- und Diskussionsrunde, basierend auf den Interessen und Ideen der Teilnehmenden.
- Session-Block II: Weitere Sessions, z. B. zu (auto)biografischen Fragestellungen, interkulturellen Perspektiven oder Öffentlichkeitsarbeit.
- Special: Impulsvortrag oder moderiertes Gespräch: zur thematischen Vertiefung, z. B. über Biografiearbeit im künstlerischen Kontext oder die Herausforderungen und Potenziale der Darstellung von Migrationsgeschichten in der Kulturszene.
- Special: Constructing Indentity. Sonderausstellung im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte. Kuratorenführung und Diskussion.
- Session-Block III: Fortsetzung der Sessions nach den Interessen der Teilnehmer*innen
- Abschlussrunde und Reflexion: Gemeinsames Resümee und Austausch über mögliche zukünftige Kooperationen und weitere Schritte.
- Pausen: Gemeinsam unverzweckte Zeit nutzen für informellen Austausch und Networking.
Konkretisierungen und Ergänzungen erfolgen im Laufe der nächsten Wochen.