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Dort Deutsche, hier Russen: Häufige Vorurteile gegen Russlanddeutsche

Sie wählen undemokratisch oder wählen gar nicht. Sie sprechen Russisch, also denken sie anders. Und in dem sie russischsprachige Medien konsumieren, lassen sie sich durch Kremls Propaganda beeinflussen. Geleitet durch eine problemorientierte Berichterstattung werden russlanddeutsche (Spät-)AussiedlerInnen seit geraumer Zeit häufig pauschal als eine homogene Gruppe beschreiben, die anders als die Mehrheit ist oder sogar als eine „russische Diaspora“ innerhalb der deutschen Gesellschaft. Durch den brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine verstärkte sich dieses Bild. Viele dieser Darstellungen basieren auf Vorurteilen und Unwissen. Aktuelle Statistiken und Umfragen lassen ein anderes Bild zeichnen.

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In dieser Folge wollen wir einiges geraderücken und sprechen über gefühlte Wahrheiten im Verhältnis zu wissenschaftsbasierten Erkenntnissen.

Wie Pauschalisierungen gegen Russlanddeutsche sich auf Generationen vor uns auswirkten, erzählen wir am Beispiel des Künstlers Walter Spies. Er war Maler, Musiker und Tänzer und wurde als Russlanddeutscher und Homosexueller zeit seines Lebens verfolgt. In den 1920er und 1930er Jahren verhalf er - auf der eigenen Suche nach einem sorglosen Leben - der indonesischen Insel Bali zu ihrem Ruf als Künstlerparadies.