Skip to main content

Aktuelles - August 2025

Du möchtest wissen, was extern oder intern bei uns los ist? Dann bist du hier genau richtig. Hier findest du verschiedene aktuelle Veranstaltungen.

Menschen und Schicksale in Kriegszeiten. Russlanddeutsche Lebensverläufe im Zweiten Weltkrieg

Öffentliche Vortragsveranstaltung

Wie erlebten Russlanddeutsche den Zweiten Weltkrieg? Zwischen Stalinismus und Nationalsozialismus, zwischen Zwangsarbeit und Widerstand, zwischen Ausgrenzung und Überleben geraten Einzelschicksale oft in Vergessenheit.

Edwin Warkentin, Kulturreferent für Russlanddeutsche, gibt in seinem Beitrag Einblicke in wenig beachtete und bekannte Perspektiven. Neben den kollektiven Erfahrungen der Deportation und Einsatz in der Arbeitsarmee erzählt er unter anderem von einer wolgadeutschen Partisanin im besetzten Minsk, einem Fußballtrainer, der vor seiner Deportation ein Erstligateam in Stalingrad coachte und selbst im Arbeitslager den geliebten Sport nicht aufgab, einem gläubigen Russlanddeutschen, der in NS- Verbrechen verwickelt wurde. Und einem jungen Studenten, der maßgeblich den Widerstand gegen Hitler prägte.

Der Vortrag eröffnet einen vielschichtigen Blick auf Krieg, Trauma und Erinnerung mit neuen Aspekten auch 80 Jahre nach Kriegsende.

📅 30. August 2025, 16 Uhr
📍 Stadtteilhaus Soester Süden, Britischer Weg 10, Soest
Eintritt frei

🕒 Dauer: 60–90 Minuten
🤝In Kooperation mit Kultur A-Z – Kultur- und Geschichtsverein der Deutschen aus Russland e.V


"Heinrich & Leyla" – Eine interkulturelle Initiative erinnert an die Vertreibung der Russlanddeutschen aus Aserbaidschan

📅 Samstag, 30. August 2025, 18:30 Uhr

📍 Christuskirche Detmold, Bismarckstraße 23, 32756 Detmold

Mit dem sinfonischen Werk "Heinrich und Leyla" widmet sich die deutsch-aserbaidschanische Komponistin Dr. Khadija Zeynalova einem besonderen Kapitel deutsch-aserbaidschanischer Geschichte. Die Komposition, die in 12 sinfonischen Bildern für Kammerorchester erzählt wird, ist ein musikalisches Denkmal für die vertriebenen Deutschen aus Aserbaidschan. Die Uraufführung findet am 30. August 2025 in der Christuskirche Detmold statt – rund um den Gedenktag der Deportation der Russlanddeutschen am 28. August.

Nur wenige wissen, welchen prägenden Beitrag die deutschen Siedler zur Entwicklung Aserbaidschans und der gesamten Region im 19. Jahrhundert geleistet haben - sei es durch die Gründung von acht neuen Städten oder die Entwicklung der Weinindustrie.

Das Projekt wird vom interkulturellen Kammerorchester Bridge of Sound unter Leitung von Dr. Khadija Zeynalova in Kooperation mit dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte realisiert. Dirigent ist der junge, talentierte Farhad Garayusifli aus Aserbaidschan.

Die Handlung spielt im Jahr 1941 in Annenfeld (heute: Shamkir, Aserbaidschan), einer der acht von deutschen Auswanderern im 19. Jahrhundert in Aserbaidschan gegründeten deutschen Siedlungen. Erzählt wird die Liebesgeschichte zwischen Heinrich, einem jungen Deutschen, und Leyla, einer Aserbaidschanerin – eine Beziehung im Schatten von Repression, Krieg und Vertreibung.

Das Konzert schlägt eine musikalische Brücke zwischen Okzident und Orient. Klassische europäische Orchesterklänge verbinden sich mit Elementen der aserbaidschanischen Mugam-Musik. Das Ensemble Bridge of Sound besteht aus Musiker*innen unterschiedlichster Herkunft und setzt sich seit seiner Gründung 2017 für kulturelle Vielfalt, musikalische Innovation und interkulturellen Austausch ein.

 

Tickets: Vorverkauf: 10 € / Abendkasse: 15 €

Tourist-Info Detmold: Tel. 05231-977328

 

Kontakt und weitere Informationen:

Bridge of Sound e.V.

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

www.khadijazeynalova.com


Ausstellung „Family matters“ – noch bis 14. September im Museum der bildenden Künste Leipzig

Die Gruppenausstellung „Family matters“ widmet sich dem Thema Familie im Kontext von Migration, Erinnerung und Identität. Zu sehen sind künstlerische Positionen, die persönliche wie kollektive Geschichten sichtbar machen.

Besonders hervorzuheben ist die Beteiligung der Künstlerin Irina Unruh mit ihrer Arbeit „Where the Poplars grow“. In poetischen Fotografien und Erzählungen setzt sie sich mit den eigenen familiären Wurzeln und den Erfahrungen der Deutschen in Kirgistan auseinander. Die Arbeit verbindet persönliche Erinnerung mit einem universellen Blick auf Heimat und Fremde.

Die Ausstellung wird vom Kulturreferat für Russlanddeutsche gefördert und bietet noch bis 14. September 2025 eine Gelegenheit, die Vielfalt der Perspektiven und Ausdrucksformen zu entdecken.

📍  Museum der bildenden Künste Leipzig
📅 Noch bis 14. September 2025


Geteilte Geschichte - gemeinsame Zukunft: Russlanddeutsche Erinnerungen als gesamtdeutsches und globales Erbe

📍 Leibnizsaal der Universität Hannover, Holzmarkt 4-6, 30159 Hannover

Am 16. September 2025 (17 - 19 Uhr) erinnern wir mit einer bundesweiten Gedenkveranstaltung im Leibnizsaal der Universität Hannover an den 28. August 1941 – den Beginn der stalinistischen Deportationen der Deutschen in der Sowjetunion. Das Datum steht für den Beginn von Zwangsumsiedlungen, in deren Folge rund 900.000 Menschen gewaltsam nach Sibirien und Kasachstan verschleppt wurden. Etwa 200.000 von ihnen starben durch die Entbehrungen von Deportation und Zwangsarbeit.

Unter dem Titel „Geteilte Geschichte, gemeinsame Zukunft“ laden der Landesbeauftragte Deniz Kurku und das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europas zum Austausch über Erinnerung und Zukunftsperspektiven ein.

Eintritt ist frei - Platzzahl begrenzt.

Weitere Infos finden Sie unter dem folgenden Link:


Patricia Rutz - Landessiegerin im NRW-Wettbewerb „Begegnung mit Osteuropa 2024“

Der Beitrag von Patricia Rutz wurde für den Geschichtswettbewerb 2024/25 des Bundespräsidenten mit einem Landessieg ausgezeichnet. Wir freuen uns sie als Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte bei der Recherche betreut haben zu dürfen. Die Zusammenarbeit hat uns viel Freude gemacht!

Bild: Marienschule Münster Bischöfliches Mädchengymnasium